Bevor Sie daran gehen, Ihre Küche zu planen oder auszusuchen, sollten Sie sich einen Überblick verschaffen.
Welche Hersteller sind am Markt?
Wo liegen die Qualitätsunterschiede?
Welche Preisklasse kommt in Frage?
Soll es eine Monoküche sein von nur einem Hersteller, oder hätten Sie gerne die Sahnestückchen von verschiedenen Herstellern zu Ihrer Traumküche
kombiniert?
Bevorzugen Sie den Küchenladen um die Ecke oder am Ort, das Küchenstudio mit gehobenem Ambiente oder kann es auch die Küchenabteilung im Möbelhaus sein?
Alles birgt Vor- und Nachteile, die bedacht sein wollen.
Die Planung
Die Wahl des Verkäufers oder der Verkäuferin kann entscheident sein.
Lassen Sie sich
eine Reihe von Planungen der letzten 6-12 Monate zeigen, bevor Sie Ihre eigenen Vorstellungen erläutern. Dann können Sie eher beurteilen, ob Ihnen eine, natürlich in den Details angepaßte, Standardplanung bevorsteht, oder
doch individuelle Beratung.
Und nebenbei flechten Sie ruhig ein paar persönliche Fragen nach Gesundheit, Familienbindungen und Erreichbarkeit mit ein.
Schließlich wird ein Küchenkauf
normalerweise nicht in ein paar Tagen abgewickelt, sondern zieht sich meist über Monate hin. Ein Verkäufer, der nach erfolgter Auftragserteilung nicht mehr erreichbar ist, weil ständig krank oder aus anderen
Gründen verhindert, ist zwar menschlich zu bedauern, aber für Sie eher von Nachteil.
Die Vorarbeiten
Ist der Raum bestmöglich vorbereitet?
Maurer- und Malerarbeiten!
Fußboden!
Installationen!
Sind alle Steckdosen am richtigen Platz? Können Sie nach Einbau der Möbelteile noch alle Absperrventile betätigen? Haben Sie
Ihre Wasseranschlüsse auch wirklich da, wo sie notwendig sind, oder kann man plötzlich das eine oder andere Gerät nicht mehr ganz an die Wand schieben, weil die Einbautiefe durch Anschlüsse reduziert wird? Ist der
Abluftanschluß auch wirklich da, wo später der Dunstabzug plaziert werden muß? Oder liegt der Mauerdurchbruch dafür gerade auf halber Schrankoberkannte, sodaß dieser “geschlachtet” werden muß? Gibt es Zwischendecken,
die ein Befestigen von freitragenden Oberböden erschweren?
Die Montage
Wie und wann wird geliefert?
Passen die einzelnen Geräte und Möbelteile überhaupt durch die Türen oder durch das Treppenhaus?
Wer montiert Ihre Küche? Jung, alt, Neuling oder erfahren, festangestellt oder Subunternehmer!
Es gibt gute und sehr gute Monteure; aber leider auch sehr schlechte.
Der Besuch eines Sachverständigen bei der Montage bringt sicher noch die eine oder andere Qualität zum Vorschein.
Die Abnahme
Schreiben Sie jeden Mangel und jede Planabweichung auf; mit Kopie und lassen Sie gegenzeichnen. Die meisten in der Branche sind zwar um eine schnelle und
gute Regelung bemüht, aber es gibt auch schwarze Schafe.
Übrigens!
Im Zweifelsfall steht Geduld vor Druck.
Denn Sie sehen Ihre Küche künftig jeden Tag, für die nächsten
10, 15 oder gar 20 Jahre (einschließlich der Mängel, die bleiben, wenn der Aufwand zur Beseitigung in keinem Verhältnis zum Wert der Küche steht).
Denn wenn ein Mangel auftritt und Sie setzen Ihrem
Küchenverkäufer per Anwalt oder auch eigenhändig eine Frist zur Beseitigung, dann muß dieser auch in aller Regel reagieren, ganz egal ob er dazu überhaupt in der Lage ist.
Wenn Sie nun diese Frist zu kurz wählen,
kann es leicht passieren, das irgend ein Monteur geschickt wird, der terminmäßig gerade greifbar ist, um irgend etwas zu tun, damit die Frist gewahrt bleibt.
Eine übereilte Vorgehensweise bringt deshalb meist nicht viel und belastet nur Ihre Nerven.
Wickeln Sie Reklamationen aber in jedem Fall schriftlich ab.
Karl Werner Guhr
Sachverständiger für Einbauküchen
neutrale Planungs- und Kaufberatung